#roadtodjm

Es hat sich vielleicht herum gesprochen - die Kaderathleten der SG 1 ab Jahrgang 2008 dürfen seit November im Sportzentrum Malente trainieren. Ein besonderes Privileg, das aber auch viele zeitliche Einschränkungen mit sich bringt. Arbeitsaufträge der Schule müssen zum Teil im Auto erledigt werden, Videokonferenzen werden auf dem Malenter Parkplatz beendet.

 

Über die Monate bildete sich dabei ein kleines "Team Malente", das hauptsächlich trainiert wird von Alexander Müller. Er ist offizieller Trainer der SG 1 seit Januar.

 

In die neue Trainingsroutine platzte kürzlich die Ausschreibung der Deutschen Jahrgangsmeisterschaften, die Ende Mai in Berlin stattfinden werden.

 

Qualifiziert zum Start sind die 20 Besten jedes Jahrgangs nach dsv-Liste.

 

Während die Schwimmer:innen an den Stützpunkten durchaus regelmäßig Wettkämpfe absolvieren, liegt die letzte Wettkampfteilnahme unserer Athlet:innen lange zurück.

 

Also setzte Alexander alle Hebel in Bewegung. Er erhielt tatsächlich eine Einladung der "Riemerlinger Haie" zu einem Wettkampf nach Bayreuth mit allerdings nur 4 Startplätzen. In einer kurzen Video-Konferenz mit allen begründete er, wem er die ersten Chancen zur Qualifikation geben wollte.

 

Innerhalb weniger Tage mussten die Meldung fertig gestellt, Genehmigungen beschafft, Übernachtungen gebucht werden. Corona verkomplizierte die Planung in vielerlei Hinsicht. Nicht nur die Entfernung, erschwerend kam auch die Notwendigkeit der Testung hinzu. Ein aktueller PCR-Test war erforderlich. Die Anspannung doch positiv getestet zu werden und damit nicht starten zu dürfen war bei den Jugendlichen deutlich zu spüren.

 

Große Erleichterung als dann am Abend vor dem Start auch alle 5 Schnelltests negativ waren - der Wettkampf konnte beginnen. Alex war bestens vorbereitet und zauberte sogar am Eingang noch die eingeforderte Kaderbestätigung spontan aus der Tasche.

 

Die Riemerlinger Haie, die ausweichen mussten in die Schwimmhalle am Sportpark in Bayreuth, erwiesen sich als großartige Gastgeber. Unser kleines SG-Team, als einzige nicht-bayrische Mannschaft fast exotisch, wurde dort sehr freundschaftlich aufgenommen. Alex schloss Trainer-Kontakte und schmiedete eine neue Lübeck-Bayern-Achse.

 

Die 4 Schwimmer:innen dankten mit ihren tollen Leistungen dem Trainer für das in sie gesetzte Vertrauen. Am Ende des langen Tages nach bis zu acht Starts (inklusive Finalteilnahmen) hatten alle vier nur neue Bestzeiten im Gepäck.

 

Für die SG Lübeck startete Lene Frenzel (Jahrgang 2007). Besonders erfreulich für sie war eine Steigerung in ihrer Paradedisziplin 200m Brust zu 2:59,58.

 

Max Gerke erzielte sein bestes Ergebnis im Finale über die 50m Schmetterling in 0:27,81. In der dsv-Liste belegt er damit Platz 11. Ob er sich unter den Top 20 wird halten können, werden die nächsten Wochen zeigen. Kein Problem sollte das für Felix Gerke (Jg. 2008) werden. Er schwamm am Ende des langen Wettkampftages im 50m Rücken-Finale und schlug mit 0:30,65 an. Damit eroberte er sich Platz 1 der dsv-Liste zurück.

 

Im gleichen Jahrgang ließ Luisa Hackmann mit 1:20,38 über 100m Brust aufhorchen. Platz 8 in der dsv-Liste sollte für die Qualifikation zur DJM reichen.

 

Die Atmosphäre mal wieder zu schnuppern, aber vor allem natürlich die tollen Erfolge auch über alle anderen Strecken machten die organisatorischen Mühen im Vorwege und die lange Reise wieder wett.

 

Motiviert blickt das kleine Team auf die nächsten Wochen und Monate.

 

Vielleicht kommt doch noch ein Wettkampf in Schleswig-Holstein. Der SHSV versucht alles und hat es im letzten August ja mit großem Kraftakt und der ganz kurzfristig anberaumten Sprintmeisterschaft auch geschafft etwas schnell auf die Beine zu stellen.

 

Dann wollen Luisa, Lene, Max und Felix auch wieder starten. Noch lieber würden sie aber wieder mal in der Lübecker Halle schwimmen- mit allen anderen, die zur Lübecker Startgemeinschaft gehören.

 

Hoffentlich geht es bald endlich für alle wieder los!

 

Vielen Dank an den Lübecker Schwimmverein für die Unterstützung und an Alex für die Planung und das Schaffen der Möglichkeit. Ein herzliches Dankeschön geht auch an den SG-Förderverein für die Beteiligung an den Übernachtungskosten.