Internationaler Swim Cup Berlin 2019

Der Internationale Swim Cup Berlin vom 27. bis 29.9.2019 lockte 26 Schwimmer der SG 1 und SG 2 in die Europahalle (SSE) der Landeshauptstadt.

An 2 Tagen schwammen sie neben 880 weiteren Athleten aus 7 verschiedenen Ländern, sogar 3 Australierinnen waren am Start. Ein starkes Teilnehmerfeld und besondere Spannung durch Finals sowie Jugendfinals (bis Jahrgang 2007) über die 50er Strecken zeichneten diesen Wettkampf aus.

Er verlief absolut störungsfrei und es war für die mitgereisten Lübecker Fan-Eltern mehr als entspannend, dass sämtliche Kampfrichter vom Berliner Schwimmverband gestellt waren.

Bei 4500 Starts insgesamt hatten unsere Schwimmer teilweise ein straffes Programm. Dabei mussten einige dann doch feststellen, dass sie sich bei einem so großen, internationalen Meeting etwas weiter hinten einreihen mussten. Auch die Doppeljahrgangswertung (04/05, 06/07, 08/09) trug dazu bei, dass es diesmal keinen derartigen Medaillenregen gab wie bei einigen der letzten Wettkämpfe. 

Dennoch aber war das Erlebnis in einer solchen Halle mit dem eigenen Namen auf der Anzeigetafel zu schwimmen für alle sehr beeindruckend.

Angenehm war die ruhige Atmosphäre um das Becken herum. Am Start standen nur die aufgerufenen Schwimmer des kommenden Laufs und die Aktiven hatten ausreichend (Sitz-) Platz. Zuschauer waren dort nicht zugelassen, sie durften das Geschehen von der Tribüne aus beobachten. So waren die Sportler beider SG-Gruppen viel zusammen .Am Abend kamen sie zwar erschöpft, aber doch erfreulich entspannt aus der Halle. Der "Freiraum" um das Becken herum tat ihnen sichtlich gut.

Die Trainer Werner, Alexander und Daniel hatten ihre Sportler sowie deren Begleiter gut im Griff. Am ersten Abend war für alle Erwachsenen ein Tisch bei "Werners" Italiener reserviert, so konnten die Kinder es sich schon einmal bei bestellter Pizza und Werwolfspielen mit Alex im Hotel gemütlich machen. Am zweiten Abend blieben alle aufgrund der fortgeschrittenen Zeit im hoteleigenen Bistro mit dem verheißungsvollen Namen DDR - hier war etwas Geduld gefragt. Aber zumindest kam für einige Berlin-Feeling bei Currywurst und Berliner Weiße in grün auf. Auch der Sport gehörte an diesem Wochenende unbedingt zur Berliner Atmosphäre; es fand zeitgleich zum ISC der Berlin Marathon mit ca. 70000 Teilnehmern statt. Berlin ist Sportstadt!

Unserer Schwimmer passten genau da hinein und zeigten sich von ihrer ganz sportlichen Seite. Es gab ein paar Medaillen zu bejubeln, aber vor allem einige wirklich herausragende Zeiten, viele persönliche Bestleistungen und erfreuliche Steigerungen. Die kontinuierliche, intensive Arbeit der drei Trainer Werner, Alex und Daniel in den ersten Wochen dieser Kurzbahnsaison hat sich bereits gezeigt:

Claas Wegner(Jg. 08) und Henrik Wartner(Jg. 09) verbesserten viele ihrer Zeiten. Henrik erreichte zum Beispiel über 50m Freistil 0:38,53, Claas schwamm zu guten 0:34,97. Frederik Vogelschwamm nur neue Bestzeiten. Besonders gut war seine Steigerung bei 200m Freistil um rund 7 Sekunden auf 2:37,43.

Als Freistilschwimmerin der Damenstaffel über 4x50m Lagen erreichte Charlotte Teckentrup(Jg. 03) in -leider inoffiziellen 0:28,86 eine Silbermedaille ganz am Ende des langen Wettkampfsonntags (Staffelbesetzung: Amelie, Celine, Janne, Charlotte). Celine Stockrahm(Jg. 01) erreichte über 50m Brust das A-Finale, das sie unter den Augen und Rufen begeisterter Teamkollegen in 0:36,26 beendete.

Die Anfeuerung in den Final- und Staffelabschnitten war übrigens besonders beeindruckend - die SG stellte eindeutig das größte noch anwesende Team der Halle und im Call-and-Response hallte der dreifache SG-Lübeck Ruf lautstark vom Beckenrand zur Tribüne. 

Juliane Schulz(Jg. 05) brauchte nur 1:12,36 für 100m Freistil. Aaron Silies(Jg. 07) verbesserte seine Zeit über 100m Brust um fast 8 Sekunden und schwamm 1:35,33. In der gleichen Lage steigerte sich ebenso um fast 8 Sekunden Maximilian Schubert(Jg. 06) zu 1:27,48. Mit ihm und den anderen Jungen in den Jahrgängen 06/07 kann Werner eine ziemlich variable, starke Jungenmannschaft zur DMSJ im November melden. Wir dürfen schon einmal gespannt auf ihre Leistung dort sein.

Wieder einmal sehr schnell schwamm auch Lilli Viktoria Schaper(Jg. 09). Mit 0:38,74 über 50m Rücken war sie dritte ihres Jahrgangs, über 50m Freistil (0:33,42) wäre sie bei Jahrgangswertung zweite geworden. Außerdem wurde ihr noch eine besondere Ehre zuteil. Gemeinsam mit Mats Frenzel(ebenfalls Jg. 09) durfte sie in einer ausgelosten Kinderstaffel (8x25m Delphin) gegen die amtierende Vize-Weltmeisterin Franziska Hentke antreten. Diese schwamm 200m Schmetterling im Alleingang. Obwohl Mats und Lilli, wie man wieder eindrucksvoll sehen konnte, sehr schnell durch das Wasser pflügten, konnten sie leider nicht den Sieg davontragen. Es gab neben ihnen noch 6 weitere Kinder, die teilweise wohl nicht so lange Delphin trainiert hatten. Fraglich, ob Franziska gegen eine Mannschaft aus nur unseren jungen SG 2 Schwimmern bestanden hätte :-).

Aber wer ist schon mal gegen Weltklasse geschwommen? Die Autogrammstunde mit Franziska Hentke sowie dieser Spaßwettkampf trugen sicher dazu bei, dass auch die Jüngeren den langen Sonntag gut aushalten konnten.

Janne-Nell Poetzsch-Heffter(Jg. 07) schwamm einige sehr gute Zeiten. Über 50m Freistil schaffte sie den Sprung ins Jugendfinale. Es war wunderbar, dass ihre Freundin Lentje Ortfeld(ebenfalls Jg. 07) ihre 50m Freistil Zeit stark verbesserte und mit Janne exakt zeitgleich (0:30,64) in das Finale einzog. Beide Mädchen bestätigten ihre tollen Zeiten und beendeten das Finale in 0:30,47 (Janne) und 0:30,94 (Lentje). Recht dicht zusammen und mit Steigerungen um rund 9 Sekunden lagen sie auch mit 2:25,85 (Lentje) und 2:26,24 (Janne) über 200m Freistil, in ihrer Altersklasse wären dies ein 5. bzw. 6. Platz geworden.

Sehr spannend für die Zuschauer waren die 100m Rücken der Männer. Hier landeten in einem ganz packenden Rennen die bei der SG Neukölln trainierenden Ramon Klenz und Ole Braunschweig in 0:53,49 ebenfalls zeitgleich als erste am Anschlag. Sie stellten damit einen neuen ISC Rekord auf - und den Veranstalter vor das Problem eine zweite Prämie ausgeben zu müssen. Insgesamt stellte Ramon Klenz bei diesem ISC 9 Rekorde auf und er erzielte zugleich die Qualifikation für die Kurzbahn-Europameisterschaft (200m Schmetterling in 1:54,49). Spätestens daran merkte man dann auch als Zuschauer deutlich, dass man sich mal auf ganz großer Bühne befand.

Noch nicht ganz Rekordzeiten erzielte Thorge von der Ohe(Jg. 02). Aber er steigerte sich trotz gerade überstandener Studienfahrt in mehreren Lagen, zum Beispiel über 100m Brust zu einer Zeit von 1:14,68. Seine Schwester Ilva von der Ohe(Jg. 09) dagegen mochte die 50m Freistil am liebsten. Sie konnte unter anderem hier ihre Zeit zu 0:38,33 verbessern.

Celina Lange(Jg. 09) kannte die Europahalle bereits vom 10-Ländervergleich im vergangenen November. Besonders ihre Steigerung über 50m Freistil um ca. 3 Sekunden zu einer Zeit von 0:35,55 zeigte, dass sie auch in diesem Jahr -neben einigen anderen SG-Schwimmern- wieder gute Chancen haben wird, das Team Schleswig-Holstein zu unterstützen.

Immer wieder eine Garantin für gute Zeiten ist Amelie Krüger(Jg 03). Sie steigerte ihre 100m Schmetterlingzeit um fast 5 Sekunden und belegte in 1:08,97 Platz 9 in der offenen Klasse.

Fast wäre Viktoria Hoffmann(Jg. 08) ins Jugendfinale über 50m Schmetterling gerutscht. Leider gab es keine Abmeldungen, so dass sie als Reserveschwimmerin nicht zum Einsatz kam. Mit 0:36,92 hatte sie aber einen wirklich tollen Vorlauf neben vielen guten Zeiten in ihren anderen Lagen. Im gleichen Jahrgang erschwamm sich Luisa Hackmann2 Bronzemedaillen über 50m Brust in 0:39,63 und 100m Brust in 1:25,91. Sie erreichte mit ihrer 50m Rückenzeit das Jugendfinale (als jüngerer Jahrgang!) und beendete dieses als 9. in 0:36,10. Xaver Glanda(Jg. 09) zeigte ebenfalls, dass er fit in Form ist. Besonders gut zum Beispiel über 100 Schmetterling seine Zeit von 1:33,41, Platz 9.

Zahlreiche vordere Plätze erreichte Max Gerke(Jg. 06) mit vielen neuen Bestzeiten. Über 100m Freistil blieb er mit 1,00;29 nur noch knapp über einer Minute. Über 100m Lagen erreichte er in 1,07,79 den 2. Platz. Gleich zwei Silbermedaillen durfte Felix Gerke(Jg. 08) mit nach Lübeck nehmen. Er schwamm sehr schnell über die Rückenstrecken (100m in 1:15,70). Über 50m Rücken sicherte er sich neben dem 2. Platz einen Startplatz im Jugendfinale, das er recht knapp hinter dem dritten in hervorragenden 0:33,93 beendete. 

Die Paradediszplin bei Mats Frenzel(Jg. 09) ist das Brustschwimmen. Mit schnellen 1:32,04 erreichte er zwar nicht ganz seine Bestzeit, aber er war erster in seinem Jahrgang - hat also zumindest eine "gefühlte Goldmedaille". Auch seine Schwester Lene Frenzel(Jg. 07) schwamm gewohnt souverän und beeindruckte zum Beispiel mit einer Bestzeit von 2,31;62 über 200m Freistil, dies wäre hinter den Vereinsfreundinnen Platz 7 bei Einzeljahrgangswertung.

Lars Christiansen(Jg. 1996), der neben dem Schwimmen auch ganz unbemerkt die Jüngeren mit betreute, schwamm in der offenen Klasse über 200m Freistil in 1,57;15 zu einer Bronzemedaille. Er erreichte das A-Finale über 50m Brust und wurde 4. in 0:30,31.

Für seine hervorragenden Leistungen (zum Beispiel ein 5. Platz in 2:54,62 über 200m Schmetterling) belohnt wurde Till Beyer(Jg. 07) mit dem Einsatz in der Staffel (neben Lars, Thorge und Max). In der 50m Freistil-Staffel kraulte er erstmals unter 0:30. Leider ist dies keine offizielle Zeit, da er der zweite Schwimmer war. 

Zu guter Letzt komplettierten das Team die Geschwister Hannaund Johann Ahler(Jg. 05 und 07). Hannaschwamm eine tolle Steigerung über 100 Lagen zu 1:15,91. Auch Johannhatte ein sehr starkes Wochenende. Gleich im ersten Wettkampf erschwamm er sich bei einer ganz langsamen Meldezeit in 0:36,16 neben seinem Freund Felix einen Startplatz im 50m Rücken Jugendfinale, das er hervorragend als 5. in 0:35,27 beendete. 

Neben den genannten gab es noch viele andere Lagen und Starts mit beachtlichen Zeiten. Unsere Schwimmer haben sich sehr gut behauptet an einem langen, fordernden Wettkampfwochenende mit ganz starker Konkurrenz. Ein besonders großer Dank geht an die Trainer Werner Wittkopp, Daniel Frenzel und Alexander Müller, die 2 anstrengende Tage lang unsere 26 Schwimmer unermüdlich betreuten, coachten, organisierten und motivierten.

Mit einem großzügigen Zuschuss zu den Übernachtungs- und Verpflegungskosten belohnte der Förderverein die Schwimmer bzw. deren Eltern - herzlichen Dank dafür!

Sportstadt Berlin, wir lassen von uns hören und kommen gerne wieder!